Seltene Erden und Digitalfotografie

Seltene Erden und Digitalfotografie

„Mit dem Aufkommen der Digitalfotografie schien die Materialität des analogen Mediums in Vergessenheit zu geraten: Film einlegen (begrenzt auf max. 36 Aufnahmen), der Kostenfaktor Entwicklung und Abzüge, Scans erstellen, die Lagerung/Archivierung und weitere mehr vordergründige Punkte, die im Rückblick eine einschränkende Wirkung hat ganz im Vergleich zur digitalen Fotografie:
Unbegrenzt Knipsen solange der Akku ausreicht, »Mehr-Bilder-Mehr-Auswahl«, digitale Postproduktion eröffnete ganz neue Horizonte, kein umfangreiches und platznehmendes analoges Archiv mehr – stattdessen Millionen von Bilder auf nur einer Festplatte etc. Die analogen und offensichtlichen Ressourcen verschwinden aus dem Alltag.
Der Kodak-Slogan von 1888 – »You press the button, we do the rest« – wird durch die Digitalfotografie ins Extreme getrieben und bekommt eine ganz neue Bedeutung: Die Nutzer:innen brauchen nur noch auf einen Smartphone-Bildschirm zu tippen oder einen Auslöser bestätigen, schon „erscheint“ wie aus dem Nichts ein Bild.“1

Die erste Digitalkamera wurde bereits in den 1970er Jahren entwickelt: die Eastman Kodak Company leistete zu dieser Phase Pionierarbeit. Allerdings verlor Kodak den Anschluss an seine Wettbewerber durch den Vormarsch der Digitalfotografie Anfang des 21. Jahrhunderts. Schließlich musste die Eastman Kodak Company ein Insolvenz-Verfahren anmelden und ging als Anbieter für Drucktechnologie hervor.
Es dauerte noch weitere zwei Jahrzehnte, bis sich die Digitalkamera Anfang der 1990er etablieren konnte.

Den eigentlichen Hype und Durchbruch brachte 2007 aber ein anderes Medium: das iPhone.
Mehr zum Thema: Seltene Erden und Smartphone

Kleine Statistik zur Digitalfotografie

  • 2013 wurden bereits die meisten Fotografien mit dem Smartphone aufgenommen
  • 2021 waren es bereits über 90 Prozent aller digitalen Fotos
  • 2020 wurden mehr als eine Billion Bilder von Amateuren und Profis geschossen1
  • Täglich werden bei Instagram 80 Millionen Fotos und Illustrationen eingestellt2
  • Täglich werden auf Facebook 350 Millionen Bilder hochgeladen2
  • CeWe, der in Europa größte Filmentwickler, hat im Jahr 2021 rund 30,9 Millionen Filmrollen und 2,2 Milliarden Digitalfotos entwickelt (statista)

1 Auszüge aus Boaz Levin, Esther Ruelfs, Tulga Beyerle: „Mining Photography, Der Ökologischer Fussabdruck der Bildproduktion“; erschienen bei Spector Books, 2022, ISBN 978-3-95905-632-8 S. 107 ff

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